Erwachsenenbehandlung

Nach der Befundungsphase, der Besprechung der Ergebnisse und dem gemeinsamen Festlegen der individuellen Therapieziele bieten wir folgende Therapieformen an:
  • Bobath:
    Die Bobaththerapie ist ein spezielles Behandlungskonzept für Erwachsene und Kinder mit neurologischen Schädigungen.
    Bei Erwachsenen wird sie z.B. nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma angewendet. Durch gezielte Behandlungstechniken wird an der Motorik, der Wahrnehmung und dem besseren Gleichgewicht gearbeitet. Das Ziel besteht darin die Fähigkeiten des Patienten zu verbessern und ihm die größtmögliche Selbstständigkeit bei der Bewältigung seines Alltags zu ermöglichen. Das heißt Aktivitäten wie z.B. Essen, Waschen, Anziehen und Transfers so eigenständig wie möglich auszuführen. Auch das Anleiten der Angehörigen und die Unterstützung und Beratung im häuslichen Umfeld, sowie die Hilfsmittelversorgung gehören mit zu den Elementen der Behandlung.

  • F.O.T.T. (Therapie des fazio-oralen Traktes):
    Dieses Konzept wurde zur Behandlung neurologisch bedingter Beeinträchtigungen der Mimik, oraler Bewegungen, des Schluckens und der Atmung in Anlehnung an das Bobath-Konzept entwickelt. Schwerpunkte sind u.a. die Verbesserung, Anbahnung und Erhaltung der Nahrungsaufnahme, der Mundhygiene / Mundpflege, der non-verbalen Kommunikation und der Atem-, Schluck- und Stimmfunktion.

  • Perfetti (Kognitives therapeutisches Übungskonzept nach Prof. Perfetti):
    Dieses Konzept wird bei neurologischen aber auch orthopädisch/chirurgischen Erkrankungen angewendet. Im Mittelpunkt steht das Fördern der Wahrnehmung für Körper und Umwelt, welche grundlegend für die Ausführung von Bewegung ist. Der Patient lernt seine Aufmerksamkeit gezielt auf bestimmte Elemente seines Körpers zu richten und dadurch gestörte Bewegungsabläufe besser eigenständig zu kontrollieren und so normal wie möglich auszuführen.

  • Affolter (Geführte Interaktionstherapie):
    Das Affolter - Konzept wurde für wahrnehmungsgestörte Kinder und Erwachsene entwickelt. Die Ursachen dieser Wahrnehmungsstörungen können angeboren oder erworben sein (z.B. nach Hirnblutungen, Schlaganfall, Reanimation, Schädel-Hirn-Trauma etc.).
    Bei diesem Therapieansatz werden alltägliche Handlungsabläufe, die vom Patienten nicht alleine bewerkstelligt werden können, durch Körperführung mit dem Therapeuten gemeinsam ausgeführt. Durch diese geführte Interaktionserfahrung, bei der die Sinneswahrnehmung über den Tastsinn eine zentrale Rolle spielt, werden sowohl motorische, kognitive als auch emotionale Fähigkeiten gefördert. Ziel des Führens ist dabei die Reorganisation des Gehirns, um auf diese Weise die Aufnahme, die Organisation, die Speicherung und das Abrufen von Informationen zu verbessern.

  • Spiraldynamik:
    Spiraldynamik ist ein dreidimensionales Bewegungskonzept, das gesunde Bewegung erklärbar, erfahrbar und lehrbar machen soll und ganzheitlich sowohl den menschlichen Bewegungsapparat als auch seine Funktionen berücksichtigt. Basierend auf dem individuellen Befund werden Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsverhalten und den Beschwerden des Patienten gesucht. Nach einer Bewegungsanleitung soll der Patient die neu- oder wiedererlernte Bewegung eigenverantwortlich in seinem Alltag umsetzen. Spiraldynamik wird sowohl in der Rehabilitation als auch präventiv angewandt.

  • Motorisch-funktionelle Behandlung:
    Sie umfasst eine Vielfalt von Behandlungsverfahren, die bei Krankheitsbildern aus dem orthopädischen, handchirurgischen, chirurgischen und rheumatischen Formenkreis zur Anwendung kommen können. Sie dienen dabei nicht nur der Verbesserung von Fähigkeiten wie der Grob- und Feinmotorik, der Ausdauer, der Kraft, der Koordination und der Sensibilität, sondern berücksichtigt den Menschen als Ganzes in den Grundbereichen seiner Selbständigkeit, Produktivität und seinem Freizeitverhalten. Nachdem zuerst ein spezifischer Befund erhoben wird, wird in Absprache mit den Zielen des Patienten ein Behandlungsplan erhoben, der mit fortlaufender Therapie immer wieder der aktuellen Situation angepasst wird.

  • Manuelle Techniken:
    In der manuellen Therapie werden Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, besonders der oberen Extremitäten, untersucht und behandelt. Sie hilft Schmerzen und Bewegungseinschränkungen (z.B. nach Frakturen, Verletzungen der Hand, Operationen, längerer Ruhigstellung und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis) zu beseitigen. Dabei kommen sowohl passive Techniken als auch aktive Übungen zum Einsatz. Eingeschränkte und blockierte Gelenke werden mobilisiert und überbewegliche instabile Gelenke stabilisiert. Ziel ist das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nerven wiederherzustellen.

  • Thermische Anwendungen:
    Thermische Maßnahmen sind eine Form der physikalischen Therapie, die als optionales Verfahren eine motorisch - funktionelle Behandlung unterstützen kann.

  • Hirnleistungstraining:
    Hirnleistungstraining dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen, insbesondere der kognitiven Störungen und der hieraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

  • ADL-Training (Training von Aktivitäten des täglichen Lebens):
    Schwerpunkt und Ziel ist die möglichst selbständige Durchführung von Alltagsverrichtungen ( z.B. Waschen, Anziehen, einkaufen, Essen zubereiten, Nahrungsaufnahme, Mobilität z.B. im Rollstuhl, Umgang mit Geld, Verhalten im Straßenverkehr etc.). Basierend auf konkreten Anforderungen des Alltags und den Wünschen / Bedürfnissen des Patienten werden individuell vorhandene Fähigkeiten gefestigt und ausgebaut.

  • Hilfsmittelversorgung:
    Individuelle Hilfsmittel können Bewegungsabläufe entscheidend erleichtern und dafür sorgen, dass auch bei eingeschränkten Funktionen ein größtmögliches Maß an Selbständigkeit erhalten bleibt.
    Wohnraumanpassung: Viele Menschen möchten trotz bleibender Behinderungen oder Einschränkungen in ihrer gewohnten Umgebung leben. Hier ist es eine Aufgabe der Ergotherapie, beratend zur Seite zu stehen, da häufig nur kleine Veränderungen oder Hilfsmittel für den Betreffenden eine große Hilfe sind und so oft eine größtmögliche Selbständigkeit erreicht werden kann.

  • Sturzprophylaxe:
    Durch gezieltes Muskeltraining in Kombination mit Gleichgewichtstraining kann das Sturzrisiko älterer und in ihren Funktionen beeinträchtigter Patienten erheblich verringert werden.

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